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mutt als eMail-Client

Mutt ist ein eMail-Client rein auf Konsolenbasis, also ohne grafische Benutzeroberfäche (GUI), dadurch aber sehr ressourcenschonend – und somit wie gemacht für ein Netbook wie das Samsung N150.

Die Installation unter Lubuntu 14.04 läuft gewohnt einfach:

$ sudo apt-get install mutt

Mutt setzt einen MTA (Mail Transfer Agent) zwingend voraus, Standardeinstellung ist postfix. Doch der Konfigurationsaufwand erschien unverhätnismäßig, sodass ich dieses Paket zwar mit installierte, die Konfigurationsroutine allerdings abbrach. Stattdessen installierte ich anschließend per

$ sudo apt-get install ssmtp

mit sSMTP einen einfachen SMTP-Server, um eMails vom Rechner – bspw. auch Meldungen von Cron – zu senden. Anschließend kann die Datei /etc/ssmtp/ssmtp.conf angepasst werden (hier mit Zugriff auf ein Postfach bei Hetzner):

# 
# Config file for sSMTP sendmail
#
# The person who gets all mail for userids < 1000
# Make this empty to disable rewriting.
root=postfach@ibse-fehse.de

# The place where the mail goes. The actual machine name is required no
# MX records are consulted. Commonly mailhosts are named mail.domain.com
mailhub=mail.your-server.de:465
AuthUser=postfach@ibse-fehse.de
AuthPass=myVerySecurePwd
UseTLS=YES
#UseSTARTTLS=YES

# Where will the mail seem to come from?
rewriteDomain=ibse-fehse.de

# The full hostname
hostname=ibse-fehse.de
realname="IBSEfehse"

# Are users allowed to set their own From: address?
# YES - Allow the user to specify their own From: address
# NO - Use the system generated From: address
FromLineOverride=YES

Testen lässt sich die Funktionstüchtigkeit von sSMTP per

$ ssmtp you@mail.co <ENTER>
To: you@mail.co
From: postfach@ibse-fehse.de
Subject: TEST

BODY-TEXT

Anschließend per STRG+D das Senden veranlassen und kurz Abwarten, ob eine Fehlermeldung erscheint oder die eigentliche Konfiguration von mutt erfolgen kann. Die zu bearbeitende Datei ist ~/.muttrc und sieht ungefähr so aus:

set hostname="sn.ibse-fehse.de"

set config_charset="utf-8"
set locale="de_DE"
set charset="utf-8"
set send_charset="us-ascii:iso-8859-15:utf-8"

set hdrs
set edit_headers
set header_cache=".mutt"

ignore *

unignore From:
unignore To:
unignore Message-ID:
unignore Date:
unignore X-Mailer:
unignore X-OS:
unignore X-Operating-System:
unignore X-Knaller:
unignore X-Virus:
unignore User-Agent:
unignore Subject:
unignore X-Newsreader:

my_hdr From: Matthias Fehse <postfach@ibse-fehse.de>
my_hdr Organization: IBSEfehse

set editor="nano"
#set print="muttprint"

set fast_reply
set reply_self=no
set attribution="* %n <%a>:"
set include=yes
set forward_format="[Fwd: %s]"

set imap_user="postfach@ibse-fehse.de"
set imap_pass="myVerySecurePwd"
set imap_list_subscribed=yes

# Automatically log in to this mailbox at startup:
set spoolfile="imaps://mail.your-server.de/INBOX"
# Define the = shortcut, and the entry point for the folder (c?):
set folder="imaps://mail.your-server.de/INBOX"
set record="Sent"
set postponed="Drafts"

# activate TLS if available on the server:
set ssl_starttls=yes
# always use SSL when connecting to a server:
set ssl_force_tls=yes
# Automatically poll subscribed mailboxes for new mail:
set imap_check_subscribed
# Reduce polling frequency to a sane level:
set mail_check=60
# And poll the current mailbox more often:
set timeout=10
# keep a cache of headers for faster loading:
set header_cache=~/.hcache
# Display download progress every 5K:
set net_inc=5

#set smtp_url="smtps://postfach@ibse-fehse.de@mail.your-server.de"
#set smtp_pass="myVerySecurePwd"

auto_view text/html
alternative_order text/plain text/html

#save-hook '~h From:.*' +mbox_2010

set sort=threads

set status_chars = " *%A"
set status_format = "───[ Folder: %f ]───[%r%m messages%?n? (%n new)?%?d? (%d to delete)?%?t? (%t tagged)? ]───%>─%?p?( %p postponed )?───"

macro index ">" "c?"
macro pager ">" "c?"

color header yellow default Subject:
color header cyan default .
color body brightyellow default [_a-z\.\$A-Z0-9-]+@[a-zA-Z0-9\./\-]+
color body yellow default (http|ftp)://[_a-zA-Z0-9\./~\-]+
color quoted green default
color signature green default
color indicator yellow blue
color attachment yellow blue
color tree red white
color indicator black cyan
color status yellow blue
color tilde blue default
color normal default default

set alias_file="~/.mutt.aliases"
#source ~/.mutt.aliases

Die Verwendung von mutt bedarf zwar einiger Eingewöhnung, lohnt sich aber meines Erachtens. Hier noch kleine Helferlein zur Verwendung:

$ mutt => Programm starten
y => Liste aller abonnierten Verzeichnisse zum sofortigen Wechsel
c => ermöglicht Angabe einer Mailbox zum Öffnen

Lubuntu auf Samsung N150

Das Netbook Samsung N150 mit Win7 Starter hab ich nun schon einige Jahre. Gekauft wurde es eigentlich eher aus Neugier zum damals neuen kleineren Bruder des Notebooks. In letzter Zeit kam es aber eher selten zum Einsatz. Grund dafür mag einerseits meine mangelnde Mobilität sein, aber hauptsächlich ist die doch recht träge Performance dafür verantwortlich.

Nach dem Kauf 2011 fiel das gar nicht so sehr ins Gewicht, aber momentan sind die Leistungsunterschiede schon massiv. Da dieses Gerät nur als Drittgerät und als Surfgerät für Unterwegs fungieren sollte, bin ich nicht auf das installierte Microsoft Windows 7 Starter angewiesen, welches in meinen Augen ein Hauptgrund für die schlechte Performance ist.

Somit war die Suche nach einem leichtgewichtigen Betriebssystem eröffnet. Da auf dem heimischen PC Ubuntu 14.04 läuft und ich auch in Richtung Linux schielte, lag die Entscheidung für Lubuntu nahe. Also per UNetBootin ein USB-Stick mit Lubuntu 14.04 erstellt und als Live-System getestet. Alles prima! WLAN funktioniert auf Anhieb, Performance war um Welten besser als vorher (lag sicherlich auch am Flash-Speicher!) und auch sonstige kleinere Spielereien ließen mich nicht daran zweifeln, dass ich Windows ablösen sollte.

Also ran an den Speck, per Live-System nachgeschaut, ob noch irgendwelche verwertbaren Daten auf dem Rechner sind und diese auf’s NAS kopiert. Danach „Installation auf Festplatte starten“. Sprache auf Deutsch angepasst und „Weiter“.

Folgende Auswahl der Partitionen hatte ich getroffen: „Alle Daten löschen“, Verschlüsselung aktivieren und LVM einrichten; dann „Weiter“. Doch nix war’s .. Abbruch mit Fehler „ubi-partman failed with exit code 141“ .. Auch ein erneuter Versuch ohne Verschlüsselung brachte keinen Erfolg – selber Fehler. Also Neustart und sofortige Lubuntu-Installation (ohne Start des Live-Systems). Doch auch jetzt Abbruch mit Fehler 141. „Das darf nicht sein“ dachte ich mir und zog die Internet-Community zu rate:

„From the bug description, looks like, problem is, when Ubuntu is installed on system, where are 2 OS and one of them is Ubuntu. Workaround could be to remove the old Ubuntu partition before you install a new one.“ [askubuntu.com]

Das „Problem“ war also bekannt: die Installationsroutine hatte Probleme mit dem bereits installierten Betriebssystem! Also ein erneuter Versuch mit manuellem Löschen der Partitionen. Aber auch das war eine Sackgasse, da es mir nicht erlaubt war, die unter sda eingebundenen Partitionen zu verändern („Partition durch linux-vg in Verwendung“). Neustart und „Lubuntu installieren“. Mit der Auswahl „Alle Daten löschen“ und ohne Verschlüsselung und ohne LVM lief die Installation dann doch an. Die Verschlüsselung der privaten Daten (/home/usr) konnte allerdings in einem späteren Schritt nachgeholt werden.

Nach ca. 30 Minuten hatte ich ein – für Netbook-Verhältnisse – flottes Lubuntu laufen. Beim weiteren Einrichten fielen dann doch noch kleinere Schwachstellen auf, z.B. war der Einstellungsdialog des Firefox zu hoch für das auf 1024×768 maximal eingestellten Displays, sodass der Schließen-Button am unteren Ende nicht sichtbar war. Durch die sichtbare Fensterleiste kein wirkliches Problem, aber dennoch eine (kleiner) Minuspunkt.